...hab Schlagzeug gelernt mit 12 als Autodidakt und immer wieder Lieder wie „Nie Zuvor“ von Elektra, „I wan`t to break free“ von Queen und „Time after Time“ von Cindy Lauper mitgetrommelt. Der Urknall für´ s Songschreiben kam mit 14 als ich auf einer geliehenen Kassette Lieder wie „Schneewitchen“, „Lady Whiskey“ und „Sizilianischer Werwolf“ von Udo Lindenberg hörte. Das ging voll auf die zwölf! Danach flossen diverse Texte aus der Feder, als Trommler blöd das man kein Lied daraus machen konnte.
Erste Band Mitte der Achziger. Meine damaligen Elektrikerkollegen nannten das „Roden und die Hodenwölfe“. Eine laute Rockband mit Songs wie „Doctor, Doctor Please“ von UFO und „Sunday, bloody Sunday“ von U2.
85-87 bleierne Zeit – Fahne. Aber Schlagzeuger waren immer dünn gesät so verschlägt es mich in Regimentskapelle wo wir auf Offizierspartys spielten und mitsaufen durften. Es gab einen prima Proberaum in dem ich mir die Funkerkopfhörer aufsetzte und zu einer geschmuggelten Ton Steine Scherben Kassette trommelte.
Nach der Asche gründen wir zusammen mit Rudi, dem Sänger der Hodenwölfe und Alexandra, mit einer wunderschönen Emylou Harris Stimme, die Folk und Countryband „Highway 61“. Später kommt Henne als weiterer Gitarist dazu und wir spielen regelmäßig in Klubs, Sälen und auf Partys u.a. Bob Dylan und Neil Young Songs. Rudi schrieb damal auch schon fleißig Songs. Unser damaliger Techniker nannte einen von den Songs „DAS MELODRAM“ - es hatte warscheinlich 15 Strophen und handelte von der Schlacht am little big Horn. Ich durfte dazu Bluesharp spielen – einmal kurz aufstehen vom Schlagzeug und nach vorn kommen! Leider machte sich dann Henne wie viele unserer damaligen Hippyfreunde auf in Richtung Westen und wir waren wieder zu dritt. Zusätzlich sterben in den frühen Neunzigern fast alle Klubs und Spielstätten und wir, wie die meisten Bands, stehen plötzlich ohne Gigs da.
Ich spielte dann in diversen Rock-Bands in unserer Gegend und treffe während des Studiums auf Fish den Fishfan. Fish kauft sich bei einer unserer Biertouren in die Tschechei eine alte elektrische Gitarre und bringt sich unter Schmerzen der Kommilitonen das Spielen bei. Weil wir zwei Autodidakten musikalisch prima harmonieren fangen wir an gemeinsam Songs zu schreiben und gründen 1996 „Ostart“. Ich hatte damals mittlerweile ein so großes Archiv meiner Songs das wir im Wochentakt neues Material erzeugen konnten.
Parallel zu intensiver Liederschreiberei spielten wir ein paar Konzerte und erweitern die Band zu einer Deutschrockband mit Bass, Schlagzeug und 2 Gitarren. Leider wurde dann irgendwann unser geliebter schimmliger Probekeller renoviert und Ostart zerbröckelt vorerst.
Also weiter als Schlagzeuger in diversen Rockbands und weil die vielen Songs im Kopf ein Ventil brauchen kaufe ich mir eine akustische Westerngitarre und bringe mir das spielen bei.
Ostart wird irgendwann wieder reaktiviert mit vollständiger Besetzung - Besonderheit: ein Kontrabass! Ich habe den Platz am Schlagzeug geräumt und spiele nun akustische Gitarre und singe . Unterschied zu früher ist aber das nun das Publikum den Sänger besser sieht.
Nach alter Zugvögelmanier verbummeln sich diverse Bandkollegen und Ostart ist mal wieder Geschichte. Ich schreibe weiter Songs, spiele ein paar Solo Konzerte und betätige mich in diversen Bands als Sänger.
Ein alter Musikerkollege hat ebenso wie ich mal wieder Lust auf eine Band und so gründen wir "Holzroller". Wieder ist Deutschrock angesagt mit Coversongs aber auch vielen eigenen Liedern. Ich spiele nun Bass weil der bei Holzroller gebraucht wird und sowieso genau in der Mitte zwischen Schlagzeug und Gitarre liegt.
In einer kreativen Holzrollerpausenphase ist wieder Zeit in den alten und neuen Songs zu kramen und ein Sommerliederprogramm zusammenzustellen. Ein Cello und eine weitere Gitarre ergeben eine romantisch verrückte Besetzung für die Lieder vom Sommer....
Konsequenterweise stößt nun Fish zum Trio und Ostart ist wieder da...